Ethik im Krankenhaus
Das Wohl der Patientinnen und Patienten und die Respektierung ihres Willens haben für uns einen sehr hohen Stellenwert. Das betonen auch unsere Leitsätze. Aber wie sollen das Behandlungsteam und die Angehörigen um den Patienten entscheiden, wenn dieser seinen Willen nicht (mehr) äußern kann? Lebensverlängernde Maßnahmen, künstliche Ernährung und Operationen können viele Fragen aufwerfen. Welchen Einfluss können weltanschauliche, religiöse oder kulturelle Hintergründe der Beteiligten auf die Behandlung haben? Auf solche und andere ethische Fragen in der Medizin gibt es häufig keine einfachen Antworten. Deshalb suchen wir gemeinsam nach begründeten Entscheidungen.
Ethische Fallbesprechung
In schwer zu entscheidenden Situationen kann eine „ethische Fallbesprechung“ eine Hilfe für alle Beteiligten sein. Hierbei wird gemeinsam das ethische Problem benannt und die Handlungsmöglichkeiten werden aus medizinischer, pflegerischer, psychologischer, juristischer und theologisch-seelsorglicher sowie sozialer und organisatorischer Sicht betrachtet. Anschließend erfolgt eine gemeinsam verantwortete Empfehlung, die das Wohl und den Willen des Patienten ebenso im Blick hat wie die Verantwortung der Behandelnden. Dieses Votum wird als Empfehlung für die weitere Behandlung schriftlich festgelegt. Es ist nicht juristisch bindend (die Verantwortung bleibt beim jeweils Handelnden), in der Regel sollte aber nicht unbegründet davon abgewichen werden.