Dr. Ulrich Altrup, ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme im KlinikumStadtSoest, hat als erster Mediziner im Kreis Soest die volle Weiterbildungsermächtigung für die Klinische Akut- und Notfallmedizin erhalten. Diese Zusatzbezeichnung ist durch die geplante Reform der Notfallmedizin noch stärker in den Fokus der ärztlichen Weiterbildung gerückt. Dass sie nun hier in Soest angeboten werden kann, ist ein wichtiger Faktor für den Erhalt einer qualitativ hochwertigen notfallmedizinischen Diagnostik und Versorgung im Kreisgebiet.
Das Fortbildungsangebot richtet sich an Fachärzte aus der unmittelbaren Patientenversorgung, die sich für die notfallmedizinische Versorgung von Patienten in einer Zentralen Notaufnahme weiterbilden lassen wollen. Hier gibt es – anders als in anderen Fachbereichen – kaum Routine, da die tägliche Arbeit von der Art der eingehenden Notfälle bestimmt wird. Schnelles Handeln, Stressresistenz und ein breites Fachwissen sind gefragt, weil die Notfälle aus vielen verschiedenen Fachgebieten kommen können. Behandelt werden Menschen beispielsweise mit Herzinfarkten oder Schlaganfällen, nach Unfällen oder bei Infektionskrankheiten. Außerdem wichtig in einer Notaufnahme ist die Freude an Teamwork und interdisziplinärem Arbeiten. „Kein Tag ist wie der andere“, bestätigt Dr. Altrup. „Dafür ist die Arbeit lebhaft, spannend und auch sehr befriedigend, da wir Patienten in ihrer Not direkt helfen und die Problematik entschärfen können.“
Die dafür notwendigen Fachkenntnisse vermittelt Dr. Altrup den Ärztinnen und Ärzten künftig in der 24-monatigen Weiterbildung. Hinzu kommen noch 6 Monate Intensivmedizin sowie 80 Stunden Kursweiterbildung. Die Zusatz-Weiterbildung bereitet die Mediziner aber auch auf einen möglichen Einsatz vor, bei dem viele Menschen gleichzeitig behandelt werden müssen – beispielsweise bei einer Naturkatastrophe, einer Pandemie oder einem Terroranschlag. Dazu gehört auch die Triage – also das Priorisieren von Behandlungen.
Das Foto zeigt Dr. Ulrich Altrup bei der Arbeit. Kindliche Knochenbrüche können heute bereits häufig mit Ultraschall diagnostiziert werden und eine Röntgen-Untersuchung ist dann nicht unbedingt erforderlich.