Als eine der ersten Kliniken in Deutschland hat das KlinikumStadtSoest das Zertifikat "Klinik für Diabetespatienten geeignet" von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DGG) erhalten. DDG-Präsident PD Dr. med. Erhard Siegel bilanzierte: "Das KlinikumStadtSoest hat eine fächerübergreifende Diabetes-Kompetenz. Die standardisierten Abläufe sind vorbildlich. Das ist eine Klinik, die die Nebendiagnose Diabetes ihrer Patienten ernst nimmt und bestmöglich berücksichtigt."
Im KlinikumStadtSoest gibt es ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte. Bei jedem neu aufgenommenen Patienten wird sofort Blut abgenommen und die Blutzuckerwerte werden bestimmt. Damit werden nicht nur die Diabetes-Patienten klar identifiziert, sondern auch die, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist. Zudem steht allen Abteilungen des Klinikums ein diabetologisch versierter
Arzt zur Verfügung. Auch die Pflegekräfte sind diabetologisch geschult.
Leitung:
- Dr. med. Uwe Reinhold
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie
Diabetologisch versierte Ärzte:
- Dr. med Ulrike Heinrichsmeier
Oberärztin Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie
- Dr. med.Cornelia Hagedorn
Oberärztin Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie
- Valentina Rupp
Fachärztin Innere Medizin
Diabetesberatung:
Bei Diabetes kann Ihr Körper den Blutzuckerspiegel (Glukosespiegel) in Ihrem Blut nicht mehr regulieren. Zucker gelangt in den Blutstrom des Körpers, nachdem Sie etwas gegessen haben und der Körper mit dem Verdauen der aufgenommenen Nahrung begonnen hat. Wenn die Organe im Körper diesen Blutzucker nicht aufnehmen können, verbleibt er im Blut und führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Ein Blutzuckerspiegel, der über mehrere Jahre hinweg zu hoch ist, kann eine Schädigung bestimmter Körperteile nach sich ziehen, und es kann zu Herzkrankheiten, Schlaganfall, Augenproblemen, Nierenkrankheiten und Nervenschädigungen kommen.
Bei der Diabetestherapie geht es darum, gefährliche Folgeerkrankungen zu vermeiden und eine möglichst gute Lebensqualität für den Betroffenen zu erhalten. Im Mittelpunkt steht das Vorbeugen von Schäden an Herz, Blutgefäßen, Nieren, Augen und Füßen. Sind bereits Folgeschäden vorhanden, müssen diese behandelt und ein weiteres Fortschreiten verhindert werden.
Zehn Prozent aller Diabetiker haben einen sogenannten Typ 1-Diabetes und 90 Prozent einen Typ 2-Diabetes. Die Behandlung eines Typ-1-Diabetes besteht im Ersatz des fehlenden Insulins. Der Typ-2-Diabetes kann durch gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme und verstärkte körperliche Aktivität wesentlich gebessert werden. Reicht dies nicht aus, sind Tabletten (orale Antidiabetika) oder eine Insulintherapie angezeigt.
Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zu den beiden Typen von Diabetes sowie zu verschiedenen Testverfahren.
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem sich verselbständigt und die Insulin produzierenden Zellen (Beta-Zellen) der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zerstört.
Dieser Prozess verläuft einige Zeit unbemerkt und bricht meist nach einem weiteren Auslöser akut aus.
Symptome sind:
- starker Durst
- häufiges Wasserlassen
- Müdigkeit
- Gewichtsverlust
Meistens tritt der Typ 1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter auf. Der Typ 1-Diabetes tritt in der Regel nicht vor dem 6. Lebensmonat auf. Die meisten Erkrankungen treten im Alter von fünf bis sieben Jahren bzw. zwölf bis dreizehn Jahren auf. Die Therapie des Typ 1-Diabetes ist immer eine Behandlung mit Insulin. Ziel der Behandlung ist vor allem eine optimale Stoffwechsellage bei gleichbleibender Lebensqualität. Es sollen akute Probleme wie Unter- oder Überzuckungen sowie Folgeschäden vermieden werden.
Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes liegen neben erhöhten Blutzuckerwerten oft weitere Herzkreislaufrisiken vor, wie Übergewicht, ein Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Auch diese Risiken müssen in die Therapie einbezogen werden.
Die Veranlagung, an einem Typ 2-Diabetes zu erkranken, wird vererbt. Aber für den Ausbruch benötigt es weitere Auslöser. Dazu gehören z. B. Übergewicht (Adipositas), Bewegungsmangel oder besondere Stressfaktoren (wie Schwangerschaft, Trauma oder Cortisonbehandlung).
Die Bauchspeicheldrüse produziert anfänglich noch ausreichend Insulin, aber am Wirkort - wie zum Beispiel an den Muskelzellen - kann das Insulin nicht wirken (Insulinresistenz). Der Verlauf ist meist schleichend und wird deswegen oft sehr spät entdeckt. Zudem gibt die Bauchspeicheldrüse das Insulin nur verlangsamt ab. Das dritte Problem ist, dass die Leber als Ort des Reservezuckers den Zucker morgens vermehrt freigibt. Diese drei Hauptprobleme können allerdings bei den Menschen mit Typ 2-Diabetes oft unterschiedlich ausgeprägt sein.
Folgende Symptome können auftreten, müssen aber nicht:
- Durst
- häufiges Wasserlassen
- Sehstörungen
- Müdigkeit
Meist erkranken Menschen, die eine sogenannte androide Körperfettverteilung haben. Also je größer der Bauchumfang desto größer das Risiko.
Erhöhtes Risiko bei Bauchumfangmaßen:
• bei Männern: größer als 94 cm
• bei Frauen: größer als 80 cm
Stark erhöhtes Risiko bei Bauchumfangmaßen:
• bei Männern: größer als 102 cm
• bei Frauen: größer als 88 cm
Bei Diagnose des Typ 2-Diabetes ist zunächst eine Umstellung der Essgewohnheiten und des Bewegungsverhaltens verbunden mit einer Gewichtsabnahme nötig. Später werden meist Medikamente eingesetzt und auch eine Insulintherapie ist oft die Folge. Allerdings ist es immer wichtig, auf die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten.
Ziele der Behandlung sind vor allem eine optimale Stoffwechsellage bei gleichbleibender Lebensqualität. Es sollen akute Probleme, wie Unter- oder Überzuckungen sowie Folgeschäden vermieden werden.
Dieser Test ist normalerweise Bestandteil einer Routineuntersuchung. Der Test misst den Blutzucker unabhängig davon, wann Sie das letzte Mal Nahrung zu sich genommen haben. Ein Blutzuckerspiegel über 200 mg/dl weist auf Diabetes hin. Ein nochmaliger Test oder ein Nüchternblutzuckertest würde dann gemacht werden, um die Diagnose Diabetes zu bestätigen.
Ziel der Behandlung des Diabetes ist, Blutzuckerwerte zu erreichen, die nahe an Werten von Gesunden liegen, um so Folgeerkrankungen durch permanent erhöhten Blutzuckerspiegel zu vermeiden. Als optimal gilt:
• vor dem Essen: 80 - 120 mg/dl (4,4 - 6,7 mmol/l)
• nach dem Essen: 140 -160 mg/dl (7,8 - 8,9 mmol/l)
Dieser Test ist ein Standardbluttest für Diabetes. Vor der Blutentnahme darf der Patient mindestens acht Stunden nichts mehr gegessen haben, d. h. der Blutzucker ist auf dem niedrigsten Niveau.
Sollte Ihr Blutzuckerwert 126 mg/dl übersteigen, wird der Test an einem anderen Tag nochmals wiederholt, um die Diagnose Diabetes zu bestätigen.
Dieser Test misst den Blutzuckerspiegel in festgelegten Intervallen, nachdem der Patient eine spezielle Zuckerlösung getrunken hat. Der Patient darf vorher mindestens acht Stunden keine Nahrung mehr zu sich genommen haben. Wenn der Test zwei Stunden nach dem Trinken einer Lösung, die 75 g Glukose enthält, einen Wert von 200 mg/dl übersteigt, handelt es sich um Diabetes.
Dieser Test kann auch gemacht werden, wenn vorherige Tests zu keiner eindeutigen Diagnose geführt haben. Eine Variante dieses Tests wird auch eingesetzt, um Schwangerschaftsdiabetes festzustellen. Allerdings gelten hier andere Grenzwerte.
Bei Werten über 6,5 % liegt ein Diabetes Mellitus vor. Als Langzeitzuckermaß wird in der Regel der sogenannte HbA1c-Wert herangezogen. Hierbei wird gemessen, zu wie viel Prozent das rote
- Blutkörperchen verzuckert ist. Werte bis 6,5 % gelten als sehr gute norm nahe Einstellung.
- HbA1c Wert bei Gesunden 4,5 - 5,9 %
- Zielwert HbA1c bei Diabetes mellitus 6,5 - 7,5 %